GIRLS. Über Langeweile, Rebellion und Dazwischensein

Wie wird das Mädchensein dargestellt? Wie wird daran erinnert und wie beeinflusst das Konzept „Mädchen” weiterhin die Bildkultur und Mode?
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Description of the exhibition
Die Ausstellung GIRLS ist der Schönheit und Komplexität des Mädchenseins sowie der emotionalen Reise ins Erwachsenenalter gewidmet. Wie wird das Mädchensein dargestellt? Wie wird daran erinnert und wie beeinflusst das Konzept „Mädchen” weiterhin die Bildkultur und Mode?
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In der kanonisierten Geschichte der westlichen Kunst wurde das Mädchensein oft als flüchtige Lebensphase dargestellt: zart, naiv, im Übergang. Als ewige Muse blieb das „junge Mädchen“ in der Kunstgeschichte namenlos, eine stille Figur, Tochter von. Sie spielt Klavier, hält ein Kätzchen oder legt artig die Hände auf die Knie – ihre Haltung und Requisiten deuten auf Tugend und Unschuld. Sie stört nicht, sie ist einfach nur da. Kunst, die das Mädchensein wirklich in den Mittelpunkt stellt, wird hingegen oft als sentimental oder intellektuell belanglos abgetan. Doch diese Abwertung verkennt die emotionale, psychologische und politische Tiefe, die das Thema bieten kann. Durch die Augen der Künstler*innen, Designer*innen, Fotograf*innen und Filmemacher*innen dieser Ausstellung wird das Mädchensein mehr als nur ein Thema – es wird zu einer Perspektive, einem Modus des Erinnerns und des Imaginierens.
Die Zukunft hängt davon ab, wie wir Teenager heute unterstützen. In vielen Gemeinschaften auf der ganzen Welt werden Mädchen aufgrund von Geschlechterungleichheit, Armut, Konflikten und tief verwurzelter Diskriminierung ihrer Chancen beraubt. Dieses Projekt ist auch für sie da. Es erinnert uns daran, dass Repräsentation und Geschichtenerzählen durch Kunst, Mode und Kultur wichtig sind, um Sichtbarkeit zu schaffen. GIRLS ist ein interdisziplinäres Projekt, das bildende Künstler*innen, Modedesigner*innen, Fotograf*innen, Kostümbildner*innen und Filmemacher*innen zusammenbringt. Es wurde in Rücksprache mit Teenagern entwickelt und inkludiert LGBTQIA+-Jugendliche.

Mit Werken von Louise Bourgeois, Veronique Branquinho, Jim Britt, Sofia Coppola, Edgar Degas, Chopova Lowena, Jenny Fax, Robert Gober, Lauren Greenfield, Iris Häussler, Nathanaëlle Herbelin, Nancy Honey, Roni Horn, Fumiko Imano, Jas Knight, Sofia Lai, Eimear Lynch, Martin Margiela, Alice Neel, Meret Oppenheim, Frida Orupabo, Simone Rocha, Nancy Steiner, Leticia Valverdes, Jenny Watson, Arisa Yoshioka, Leonardo Van Dijl, Micaiah Carter, Harley Weir, Nigel Shafran, Léon Spilliaert, Juergen Teller und vielen anderen.
Am Projekt beteiligte Personen
Kuratorin: Elisa De Wyngaert
Gastkuratorin film: Claire Marie Healy
Ausstellungsgestaltung: Janina Pedan
Grafische Gestaltung: Paul Boudens
Kampagnebild: Jim Britt, Sisters, 1976