From

GIRLS. Über Langeweile, Rebellion und Dazwischensein

Zwei junge Mädchen lachen und lächeln, während sie sich spielerisch gegenseitig die Zunge herausstrecken.

Wie wird das Mädchensein dargestellt? Wie wird daran erinnert und wie beeinflusst das Konzept „Mädchen” weiterhin die Bildkultur und Mode?

Practical information

Description of the exhibition

Die Ausstellung GIRLS ist der Schönheit und Komplexität des Mädchenseins sowie der emotionalen Reise ins Erwachsenenalter gewidmet. Wie wird das Mädchensein dargestellt? Wie wird daran erinnert und wie beeinflusst das Konzept „Mädchen” weiterhin die Bildkultur und Mode?

Mehr Info

In der kanonisierten Geschichte der westlichen Kunst wurde das Mädchensein oft als flüchtige Lebensphase dargestellt: zart, naiv, im Übergang. Als ewige Muse blieb das „junge Mädchen“ in der Kunstgeschichte namenlos, eine stille Figur, Tochter von. Sie spielt Klavier, hält ein Kätzchen oder legt artig die Hände auf die Knie – ihre Haltung und Requisiten deuten auf Tugend und Unschuld. Sie stört nicht, sie ist einfach nur da. Kunst, die das Mädchensein wirklich in den Mittelpunkt stellt, wird hingegen oft als sentimental oder intellektuell belanglos abgetan. Doch diese Abwertung verkennt die emotionale, psychologische und politische Tiefe, die das Thema bieten kann. Durch die Augen der Künstler*innen, Designer*innen, Fotograf*innen und Filmemacher*innen dieser Ausstellung wird das Mädchensein mehr als nur ein Thema – es wird zu einer Perspektive, einem Modus des Erinnerns und des Imaginierens.

  • Eine junge Frau liegt im Gras und lächelt strahlend.
    Standbild aus The Virgin Suicides, 1999, Regie: Sofia Coppola
    1/4
    Sofia Coppola
  • Eine Bronzestatue, die eine junge Ballerina im Tutu darstellt.
    Edgar Degas, Kleine vierzehnjährige Tänzerin, 1880–81, (Guss ca. 1922)
    2/4
    Sainsbury Centre, University of East Anglia, Foto: James Austin
  • Eine Frau mit bunten Haarspangen im Haar.
    Micaiah Carter, Adeline in Barrettes, 2018
    3/4
    Micaiah Carter / International Art Advisory LLC, New York
  • Ein Gemälde mit fünf Mädchen in blauen und grünen Kleidern und weißen Strümpfen, jeweils mit Schleifen im langen Haar.
    Léon Spilliaert, Mädchen mit weißen Strümpfen, 1912
    4/4
    Sammlung Mu.ZEE, artsinflanders.be, Foto: Cedric Verhelst

Die Zukunft hängt davon ab, wie wir Teenager heute unterstützen. In vielen Gemeinschaften auf der ganzen Welt werden Mädchen aufgrund von Geschlechterungleichheit, Armut, Konflikten und tief verwurzelter Diskriminierung ihrer Chancen beraubt. Dieses Projekt ist auch für sie da. Es erinnert uns daran, dass Repräsentation und Geschichtenerzählen durch Kunst, Mode und Kultur wichtig sind, um Sichtbarkeit zu schaffen. GIRLS ist ein interdisziplinäres Projekt, das bildende Künstler*innen, Modedesigner*innen, Fotograf*innen, Kostümbildner*innen und Filmemacher*innen zusammenbringt. Es wurde in Rücksprache mit Teenagern entwickelt und inkludiert LGBTQIA+-Jugendliche.

Zwei junge Mädchen posieren zusammen, beide strecken ihre Zungen heraus; ein Mädchen lächelt fröhlich in die Kamera.
Jim Britt, Sisters, 1976
Jim Britt

Mit Werken von Louise Bourgeois, Veronique Branquinho, Jim Britt, Sofia Coppola, Edgar Degas, Chopova Lowena, Jenny Fax, Robert Gober, Lauren Greenfield, Iris Häussler, Nathanaëlle Herbelin, Nancy Honey, Roni Horn, Fumiko Imano, Jas Knight, Sofia Lai, Eimear Lynch, Martin Margiela, Alice Neel, Meret Oppenheim, Frida Orupabo, Simone Rocha, Nancy Steiner, Leticia Valverdes, Jenny Watson, Arisa Yoshioka, Leonardo Van Dijl, Micaiah Carter, Harley Weir, Nigel Shafran, Léon Spilliaert, Juergen Teller und vielen anderen.

Am Projekt beteiligte Personen
Kuratorin: Elisa De Wyngaert
Gastkuratorin film: Claire Marie Healy
Ausstellungsgestaltung: Janina Pedan
Grafische Gestaltung: Paul Boudens

Kampagnebild: Jim Britt, Sisters, 1976